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Das Einhorn und die Prinzessin

Es war einmal in einem verwunschenen Königreich. Die Prinzessin saß in ihrem Zimmer und blätterte in einem alten, vergilbten Buch. Dort stand von Einhörnern geschrieben, wunderbar anmutigen Geschöpfen des Lichts mit silbernen und goldenen Mähnen und einem kunstvoll gedrehten güldenen Horn, welches das Mondlicht einfing und glitzernd zurückwarf, einem Regenbogen gleich, um die Herzen derer zu erfreuen, die das unsägliche Glück besaßen, jemals eines sehen zu dürfen.

Die Prinzessin beschloß, daß sie auch gerne ein Einhorn sehen wollte.Also tat sie sich ihr prächtigstes rosafarbenes Gewand an, das von kunstvoller Perlenstickerei und kostbaren Edelsteinen übersät war und schmückte ihr Haar mit rosafarbenen Blüten und Samtbändern, bevor sie sich aus dem Schloß schlich. Ihre Eltern würden es bestimmt nicht gut heißen, wenn sie wüßten, daß sie - eine Prinzessin! - alleine durch den nächtlichen Wald wanderte.

Der silberne Vollmond tauchte den Weg in geheimnisvolles Licht, und die dunklen, mächtigen Tannen ragten majestätisch in den sternübersäten Himmel empor. Einer Fee gleich, schwebte die Prinzessin den schmalen Pfad entlang, wo sie sich an dem moosbewachsenen Ufer des kleinen Waldsees niederließ, um auf ihr Einhorn zu warten. Es war ein märchenhafter Anblick, wie sie dorten saß, ihre Haut so weiß wie Schnee, die Lippen rot wie Blut und ihr Haar goldblond wie Honig. Und während sie dort verharrte und sich nach dem Einhorn sehnte, konnte man ein Glitzern mitten im Wald wahrnehmen, wie Sonnenlicht auf kostbarstem Geschmeide.

Das Einhorn stand auf seiner Lichtung, und die bleichen Strahlen des Mondlichts spielten in seinem seidenweich schimmernden, weißen Fell. Tief in seinen dunkelblauen Augen spiegelte sich die Weisheit der Jahrtausende, und seinem goldenen Horn wohnten die Kräfte einer uralten, fast vergessenen Zauberkraft inne. Plötzlich fühlte es einen magischen Ruf. Dort war wieder eine Jungfer in seinem Zauberwald, und es dürstete ihm nach ihrer Anwesenheit! Es warf seinen Kopf zurück und stieß ein verzücktes Wiehern aus, bevor es mit funkensprühenden Hufen zu ihr eilte.

Am Ufer des Waldsees sah die Prinzessin auf, und ihre Augen trafen die des magischen Geschöpfs. Ein engelhaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als sich das Einhorn graziös näherte, um sein edles Haupt in ihren Schoß zu betten. Mit seinem funkelnden Horn strich es ihre Locken beiseite, und sein samtweiches Maul berührte ihren Schwanenhals. Nur kurz blitzen seine spitzen Eckzähne auf, und dann biß es zu.

©1989/05/16 Stayka deyAvemta & Schila Darkwolf - Homepage

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