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Last Unicorn - 9

Szene: Die große Halle. Schmendrick, Molly und Amalthea sthen vor dem Skelett, das wie verrückt lacht.

SCHMENDRICK:
Halts Maul, du eingebildetes Knochengerüst. Wie wärs mit nem Schlag ins Auge?

MOLLY:
Schmendrick, du hast ihn zum Lachen gebracht. Vielleicht ist das des Rätsels Lösung.

SKELETT:
Ist es nicht. (lacht noch mehr)

MOLLY:
Oh, du kannst sprechen. Schmendrick, es klappt.

SKELETT:
Na mach schon. Frag mich wie man den Roten Stier findet. Nicht einmal Prinz Lir kennt den geheimen Gang, aber ich kenn ihn.

SCHMENDRICK:
Oh, du kennst ihn, hm? Dann löse das Rätsel, zeig uns den Weg.

SKELETT:
Sag "Bitte"!

SCHMENDRICK:
Bitte.

SKELETT:
Nein... nein

MOLLY:
Warum nicht? Was ist das für ein Spiel?

SKELETT:
Ach, es ist so schön, jemanden zu haben, mit dem man spielen kann. Schaut Morgen wieder rein, vielleicht sag ich es euch Morgen.

MOLLY:
Aber wir haben keine Zeit. Vielleicht ist es schon zu spät.

SKELETT:
Ich habe Zeit. Ich habe Zeit genug für uns alle.

SCHMENDRICK:
Den kriegen wir schon. Gib mir den Wein. Mal sehen, was ich mit dem Wein tun kann.

SKELETT:
Wein? Sagtest du Wein? Sprich lauter!

MOLLY:
Ich konnte keinen finden. Ich habe überall gesucht. Ich hab gesucht. Ich dachte, wenn du es erstmal mit Wasser versuchen würdest.

Molly holt einen Flakon mit Wasser hervor.

SKELETT:
Der verwandelt Wasser in Wein !?!

SCHMENDRICK:
Sei still. Gibs mir, ich versuchs mal (nimmt den Flakon und öffnet ihn) Damit du es gleich weißt, das wird kein besonders guter Wein. Grand ordinär bestenfalls und er wird zu süß sein und... na schön, ich versuchs.

Schmendrick dreht sich mit dem Rücken zum Skelett und murmelt einen Zauberspruch.

SKELETT:
Was tust du? Hey, mach es hier... ich kann gar nichts sehen.

Schmendrick hält die Flasche etwas höher, jedoch immernoch mit dem Rücken zum Skelett.

SCHMENDRICK:
Klappt nicht, wird nichts. Wenn überhaupt, ganz schwach. Weder lieblich noch trocken, kein Geschmack, keine Blume. So, das wars dann. Aus und vorbei!

Schmendrick kippt die Flasche, sie ist leer. Er macht Anstalten, sie wegzuwerfen.

SKELETT:
Nein, warte! Tus nicht, tu das nicht. Gib ihn mir, wenn du ihn nicht willst, aber schütt ihn nicht weg. (greift nach der Flasche)

SCHMENDRICK:
Aber du bist tot. Du kannst Wein weder riechen noch schmecken.

SKELETT:
Aber ich erinnere mich.

SCHMENDRICK:
Gut, wenn du dich zufällig an den Zugang zur Höhle des Roten Stiers erinnerst, so wie du dich an Wein erinnerst.

SKELETT:
Einverstanden. Geb mir nur einen Schluck und ich sag dir alles, was du wissen willst.

SCHMENDRICK:
Du kannst alles haben. Nachdem du uns den Weg gesagt hast.

SKELETT:
Der Weg führt duch die Uhr.

SCHMENDRICK:
Durch die?

MOLLY:
Du meinst, wenn die Uhr die richtige Zeit schlägt, gibt sie den Weg zu einer Geheimtreppe frei?

SKELETT:
Diese Uhr schlägt nie die richtige Zeit. Ihr geht bloß durch und der Rote Stier ist auf der anderen Seite. Gib mir den Wein!

SCHMENDRICK:
Durch eine Uhr gehen? Was bin ich, ein Zauberer?

SKELETT:
Um zum Roten Stier zu gelangen müßt ihr quer durch die Zeit gehen. Eine Uhr ist keine Zeit, sie ist Ziffern und Federn. Nun, spielt keine Rolle, geht einfach durch sie hindurch. Was ist mit dem Wein? (Schmendrick gibt ihm die leere Flasche und das Skelett trinkt lustvoll. Seine Wangenknochen erhalten einen roten Schimmer, wie durch den Alkohol, als er fertig ist.) Das war echter Stoff, das war Wein. Du hast mehr von einem Zauberer als ich dachte.

SCHMENDRICK:
Gehen wir!

MOLLY:
Mylady, es ist soweit. Wir werden jetzt die anderen finden.

SKELETT:
Oh nein, nein... das nicht... nicht die da. Einhorn, Haggard, Haggard, Einhorn, Einhorn. Haggard, wo bist du? Da geht sie runter zum Roten Stier. Die Uhr, Haggard. Dort läufts sie. Einhorn, Einhorn.

Die drei stehen vor der Uhr.

SCHMENDRICK:
Lauf, lauf hindurch!

MOLLY:
Schmendrick, ich glaube nicht...

SCHMENDRICK:
Lauf durch!

Die beiden Frauen gehen hindurch. Haggard erscheint und versucht Schmendrick mit dem Schwert aufzuspießen, doch Schmendrick weicht ihm aus. Molly und Amalthea finden sich an einem nebligen, verschwommenen Ort wieder.

MOLLY:
Es hat geklappt.

AMALTHEA:
Prinz Lir!

Lir tritt aus dem Nebel.

LIR:
Du wärst also ohne mich gegangen.

AMALTHEA:
Ich wäre zurückgekommen. Ich weiß nicht, warum ich hier bin, wer ich bin, aber ich wäre zurückgekommen.

LIR:
Nein, du wärst niemals zurückgekommen.

MOLLY:
Das spielt doch jetzt keine Rolle. Wo ist Schmendrick? (Haggard versucht immernoch Schmendrick zu erwischen. Er erwischt ihn am Kopf, doch Schmendrick duckt sich weg und schlängelt sich an ihm vorbei zur Uhr.) Wo ist er? Ich gehe selber zurück, auch ohne dich. (Schmendrick tritt aus dem Nebel, eine Hand an der Wunde.) Schmendrick!

SCHMENDRICK:
Ist schon gut, ist nicht schlimm. (zu Lir) Woher wußtet ihr, wie man hierher kommt?

LIR:
Was gabs da zu wissen? Ich sah wo sie hinging und folgte ihr.

Haggard schlägt nun mit seinem Schwert auf die Uhr ein, bis diese umfällt. Der Nebel weicht einer dunklen Höhle.

SCHMENDRICK:
Haggard hat die Uhr zerstört. Jetzt gibt es keinen Weg zurück und keinen hinaus, außer durch die Höhle des Roten Stiers.

Sie laufen los.

8 Filmscript 10